Das Zungenpiercing ist ein beliebtes Piercing, welches im Bereich der Zungenspitze (Apex lingue) durch die Zunge gestochen wird. Die Zunge ist ein zweigeteilter Muskel, welcher in der Mitte durch den sogenannten Sulcus medianus (auch Mittelfurche genannt) verbunden wird.
Am Untergrund der Zunge verläuft das Zungenbändchen. Dieses darf beim stechen des Piercings keinesfalls verletzt werden, da dies zu einer narbigen Verkürzung des Bändchens und in Folge dessen zu Schmerzen beim sprechen bzw. bei Bewegungen der Zunge (z.b. beim Küssen) führen kann.
Weiters verlaufen am Zungengrund sichtbare Venen, welche ebenfalls keinesfalls durchstochen werden dürfen.
Wir bieten bei uns im Piercing Studio in Wien nur das klassische Zungenpiercing an. Seitliche Zungenpiercings führen direkt durch den Zungenmuskel. Dies kann zu sehr langen Abheilzeiten führen. Ebenfalls besteht bei seitlichen Zungenpiercings die Gefahr, eine Arterie zu verletzen. Dies kann zu großen Blutverlusten und im schlimmsten Fall zu einem verbluten führen.
Weiters kann die Zunge auch horizontal durchstochen werden. Auch diese Piercings sind extrem gefährlich und können sowohl zu Nervenverletzungen als auch Verletzung einer Arterie führen. Weiters sind Schäden an den Zähnen zu befürchten. Daher bieten wir auch diese Piercings nicht an.
Wichtig ist bei der Platzierung des Zungenpiercings dieses genau an die Anatomie der jeweiligen Zunge anzupassen, damit das Piercings erstens gut abheilen kann und zweitens der Tragekomfort nach der Abheilung perfekt ist und das Piercing nicht störend wirkt.
Geschichtlich geht das Zungenpiercing auf den Stamm der Mayas zurück, die sich die Zunge während Zeremonien anstelle von Menschenopfern durchbohrt haben.
Immer wieder hört man, dass es durch das Zungenpiercing zu einem Verlust des Geschmacksinns kommen kann. Wir vermuten, dass sich dieses Märchen Eltern haben einfallen lassen, die verhindern wollen, dass sich ihre Kinder ein Zungenpiercing stechen lassen 😉
An diesem Gerücht ist nämlich überhaupt nichts wahr. Die Zunge nimmt lediglich Sinneseindrücke auf und leitet diese ins Gehirn weiter, wo der eigentliche Geschmack entsteht. Hierfür gibt es auf der Zunge (nicht in der Mitte sondern eher am Rand) sogenannte Papillen, die die einzelnen Geschmacksqualitäten (süß, sauer, salzig und bitter) aufnehmen. Während des stechens ist es nahezu unmöglich, eine solche Papille zu treffen und zu zerstören. Und selbst wenn, hätte dies überhaupt keinen Einfluss auf das Geschmacksempfinden.
Schmerzfaktor
3/10
Wildfleischrisiko
2/10
Abheilzeit
3-5 Wochen
idealer Schmuck
Titan Barbell 1,6mm
Schmuck beim Zungen Piercing
Wir empfehlen beim Zungenpiercing als Erstschmuck einen geraden Stift mit zwei Kugeln (Barbell) zu wählen.
Wichtig ist, dass dieser Erstschmuck ausreichend lange gewählt wird, da die Zunge nach dem stechen manchmal sehr stark anschwillt.
Nach Rückgang der Schwellung kann dann (frühestens nach zwei Wochen) gegen einen kürzeren Stecker getauscht werden.
Abheilzeit beim Zungen Piercing
Die Abheilung beim Zungenpiercing dauert durchschnittlich 3-5 Wochen – kann in seltenen Fällen aber auch länger dauern.
Pflege des Zungen Piercings
Eine detailierte Anleitung zur Pflege des Zungenpiercings kannst Du in unserem Blogartikel zum Thema richtiges Reinigen finden.
Nach dem piercen ist es neben der gewissenhaften Pflege auch sehr wichtig, den Erstschmuck solange nicht zu wechseln, bis die starke Erstschwellung abgeklungen ist. Ein zu früher Wechsel des Schmuckes kann zu Komplikationen führen, welche sich nachteilig auf die endgültige Abheilung auswirken.
Terminvereinbarung
Du hast noch weitere Fragen oder möchtest dich gerne beraten lassen? Dann vereinbare einen Termin und komm bei uns im Studio vorbei. Wir nehmen uns genügend Zeit für dich und deine Fragen, damit du eine informierte Entscheidung treffen kannst.
Risiken des Zungen Piercings
Das Zungenpiercing ist ein unkompliziert und sehr rasch abheilendes Piercing – Komplikationen sind hier die absolute Ausnahme. Aber auch beim Zungenpiercing besteht das Risiko, dass es zu einer Infektion oder Wundheilungsstörungen kommt. In seltenen Fällen ist es möglich, dass es zur Bildung von Wildfleisch kommt.
Nähere Infos zum Thema Wildfleisch findest du in unserem Blogartikel.