Piercing
Wenn du dein Schmuckstück verloren hast, sollte so rasch wie möglich wieder ein neues Schmuckstück eingesetzt werden, da sich der Stichkanal bei Piercings sehr rasch wieder verschließen kann, wenn sich kein Schmuck im Stichkanal befindet. Bei frischen Piercings kann dies innerhalb weniger Stunden der Fall sein, aber auch bereits abgeheilte Stichkanäle können sich sehr rasch wieder verschließen. Daher sollte immer ein Schmuckstück getragen werden, um dies zu verhindern.
Sofern es aufgrund der Position des Piercings möglich ist und du einen normalen Ohrstecker zur Verfügung hast, kannst du vorsichtig versuchen, diesen in den Stichkanal einzusetzen (dies ist bei den meisten Ohrenpiercings und beim Nasenpiercing möglich).
Wenn dein Schmuckstück aus dem Stichkanal gerutscht ist, dann solltest du versuchen, es wieder einzusetzen. Wichtig dabei ist, dies sehr vorsichtig zu tun und nie gegen einen Widerstand anzuarbeiten, da dadurch der Stichkanal verletzt werden könnte.
Am besten ist es, wenn du vor dem Einsetzen den Schmuck mit Desinfektionsmittel (am besten Prontolind Spray) einsprühst und dann versuchst, ihn vorsichtig einzusetzen.
Wenn du dabei einen Widerstand oder Schmerzen verspürst, ist es besser, das Einsetzen, nicht weiter fortzuführen.
Am besten ist es in beiden Fällen, wenn du uns so rasch wie möglich im Studio anrufst (+4313332444), damit wir dich als Notfalltermin in unseren Terminkalender einschieben können. Bitte nicht einfach im Studio vorbeikommen, da es hier für dich zu längeren Wartezeiten kommen kann.
Wenn du eine Kugel deines Piercings verloren hast und der Stift sich noch im Stichkanal befindet, kann prinzipiell nichts passieren. Wichtig ist hierbei, dass du den Stift nicht entfernst, sondern im Stichkanal belässt. Am besten fixierst du ihn mit einem Pflaster so, dass er nicht herausrutschen kann. Eventuell kannst du das Piercing auch mit einem Silikon Hinterteil eines vorhandenen Ohrsteckers fixieren, indem du es anstatt der Kugel vorn drauf steckst. Damit kann erstmals nichts passieren.
Buche dir dann bitte online einen Termin für einen „Schmuckwechsel Piercing“, damit wir dir eine neue Kugel auf dein Piercing schrauben können. Alternativ kannst du auch im Studio anrufen (+4313332444), wenn du in den nächsten Tagen keinen Termin bekommst und wir versuchen, dich in unseren Kalender einzuschieben.
Die von uns verwendeten Kugeln haben ein herkömmliches Schraubgewinde (drehen im Uhrzeigersinn zum schließen, gegen den Uhrzeigersinn zum öffnen). Durch Reibung (z.b. durch darauf liegen) kann sich die Kugel vom Stift lösen und verloren gehen. Daher empfehlen wir, den festen Sitz der Kugel in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.
Eine Entzündung ist prinzipiell eine ganz normale Abwehrreaktion des Körpers auf den Eingriff – mit der Entzündung wird die Wundheilung begonnen. Die gepiercte Stelle kann gerötet, geschwollen, erwärmt und bei Berührung schmerzhaft sein. Zu Beginn kommt auch Wundsekret aus dem Stichkanal – mit diesem reinigt der Körper die Wunde und trägt so zu einer unkomplizierten Abheilung bei. Dieses Wundsekret ist zu Beginn klar und kann nach einigen Tagen weißlich-gelblich werden und wird immer wieder mit Eiter verwechselt – ist es in den allermeisten Fällen jedoch nicht.
Bei einer Entzündung solltest du die normale Pflege weiterführen. Unterstützend kannst du für einige Tage auch entzündungs- und schmerzstillende Medikamente (wie z. B. Ibuprofen) einnehmen.
Sollten sich die Symptome verschlechtern bzw. es zur Entstehung von stärkeren Schmerzen (vor allem ohne Berührung) kommen, ruf uns bitte im Studio an (+4313332444). Eventuell müssen wir uns das Piercing dann genauer anschauen und du benötigst eventuell einen längeren Stecker.
Die Entfernung eines Piercings ist für uns immer die letzte Maßnahme, wenn alles andere keinen Erfolg gebracht hat – und dies ist in den allermeisten Fällen nicht notwendig.
Bevor du dein Piercing entfernst, rufe uns bitte im Studio an (+4313332444) und wir besprechen gemeinsam, welche Maßnahmen wir treffen, um eine Entfernung verhindern zu können.
Wenn du dein Piercing dennoch entfernst, so verschließt sich der Stichkanal sehr schnell und es ist unter Umständen bereits nach sehr kurzer Zeit nicht mehr möglich, den Schmuck wieder einzusetzen. Es muss dann neu gepierct werden.
Im Falle einer Infektion kann die Entfernung des Schmucks zu Komplikationen führen, da der Erreger im Stichkanal eingeschlossen werden kann (der Stichkanal verschließt sich von außen nach innen).
Kontaktiere uns daher bitte immer zuerst, bevor du dein schmerzendes Piercing entfernst.
Es ist nichts Ungewöhnliches, dass Piercings nach dem Stechen etwas nachbluten. In den meisten Fällen kommt diese Blutung innerhalb kurzer Zeit von selbst zum Stillstand und es sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich.
Blutet das Piercing trotzdem, solltest du mit einem sauberen Tuch (z. B. einem Stück Küchenrolle) für einige Minuten Druck auf die Wunde ausüben. Dies reicht meist aus, dass die Blutung zum Stillstand kommt. Ein permanentes Wegtupfen des Blutes sollte unbedingt vermieden werden, da in diesem Fall der Körper keine Möglichkeit hat, die Blutung zu stoppen.
Wenn die Blutung steht, pausiere die Pflege des Piercings für 48 Stunden, um ein neuerliches Nachbluten aus dem Stichkanal zu vermeiden.
Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, kontaktiere uns bitte telefonisch im Studio (+4313332444).
Wenn Piercings nachbluten, kann es auch zu einem leichten Einbluten in das umliegende Gewebe kommen. Dadurch entsteht ein blauer/schwarzer Fleck. Dieses Blut wird in den kommenden Tagen vom Körper wieder abgebaut und der blaue/schwarze Fleck wird heller und heller, bis er schließlich wieder komplett verschwunden ist. Dies ist absolut kein Grund zur Sorge.
Sollte es jedoch zur Entstehung von stärkeren Schmerzen kommen, dann kontaktiere uns bitte im Studio (+4313332444).
Das Immunsystem des Körpers ist bestrebt, eine Wunde so rasch wie möglich zur Abheilung zu bringen. Gelingt dies nicht, so ergreift das Immunsystem Maßnahmen, dies trotzdem zu schaffen.
Durch die Bildung von Wildfleisch (auch überschießendes Narbengewebe oder hypertrophe Narbe genannt) versucht das Immunsystem, den Fremdkörper (in diesem Fall das Piercing) einwachsen zu lassen.
Dieses Wildfleisch sieht zu Beginn aus, wie ein kleiner roter Knubbel neben dem Stichkanal und kann größer werden, gibt im Normalfall mehr Sekret ab und blutet bei Berührung auch sehr leicht.
Wildfleisch ist kein Notfall und kann sehr einfach behandelt werden, wenn man es nicht zu lange anstehen lässt.
Wenn du also an deinem Piercing Wildfleisch vermutest, dann hast du zwei Möglichkeiten:
- Du schickst uns gut auflösende Fotos der betroffenen Stelle (von vorn, hinten und der Seite) per Mail, wir sehen uns diese an und kontaktieren dich nochmals, um dir weiterführende Tipps zu geben
- Du vereinbarst dir online einen Termin für eine Nachbehandlung deines Piercings, damit wir es uns genauer ansehen können
Piercings verheilen mit Stift als Erstschmuck wesentlich rascher als mit Ring. Daher ist in den allermeisten Fällen der Stift der Erstschmuck der Wahl. Dieser Erstschmuck sollte bis zur vollständigen Abheilung des Piercings im Stichkanal belassen werden.
Doch wann ist ein Piercing abgeheilt?
Einer der wichtigsten Anhaltspunkte ist die Druck- oder Schmerzempfindlichkeit des Piercings. Wir empfehlen, das Piercing niemals zu wechseln, solange es noch druck- oder schmerzempfindlich ist, da es dann noch nicht abgeheilt ist. Ein weiterer Anhaltspunkt ist die Menge an Wundsekret, die das Piercing abgibt. Solange noch regelmäßig Wundsekret aus dem Stichkanal kommt, bedeutet das, dass der Stichkanal noch nicht vollkommen abgeheilt ist.
Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, lieber länger abzuwarten, als zu früh zu wechseln. Bei einem Knorpelpiercing z. B. sehen wir den günstigsten Zeitpunkt für einen Schmuckwechsel erst nach einem halben Jahr.
Wir empfehlen, für Piercingschmuck immer hochwertige Materialien zu verwenden. Die besten Erfahrungen haben wir hierbei mit Titan, Gold (mindestens 18 Karat) und PTFE gemacht.
Chirurgenstahl ist eine Legierung, die einen sehr hohen Nickelgehalt hat, der auch bei Personen, die keine Nickelallergie haben, häufig zu Reaktionen führt. Daher empfehlen wir Chirurgenstahl nicht für den Einsatz im Stichkanal.
Silber ist ebenfalls nicht zum Einsatz im Stichkanal empfohlen, da Silber bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten oxidiert und zu allergischen Reaktionen führen kann.
Auch Modeschmuck ist als Schmuck für Piercings nicht empfehlenswert, da hier oftmals keine sehr hochwertigen Materialien bzw. Legierungen verwendet werden.
Es kommt auch sehr auf die Körperstelle an, wie empfindlich der Körper auf Materialien reagiert. So sind Ohrläppchen nicht so empfindlich wie z. B. der Ohrknorpel.
Nähere Informationen zu den einzelnen Materialien findest du unter folgendem Link: https://www.bodypiercing.co.at/piercing-schmuck/
Viele Menschen denken, dass sie in einem Piercing Stichkanal nicht immer Schmuck tragen müssen und es auch nicht zuwächst, wenn man keinen Schmuck trägt.
Dies ist jedoch ein Irrglaube, denn prinzipiell ist es eine Aufgabe des Körpers, Eintrittspforten für Erreger so rasch wie möglich wieder zu verschließen – und für unseren Körper ist ein Piercing Stichkanal eine solche Eintrittspforte.
Daher sollte in einem Piercing immer Schmuck getragen werden, um zu verhindern, dass sich dieses wieder verschließt.
Wie lange Schmuck entfernt werden kann, ohne zu riskieren, dass sich der Stichkanal verschließt, kann leider nicht pauschal gesagt werden, da jeder Körper unterschiedlich ist. Manche können ihren Schmuck nur wenige Minuten entfernen, während ihn andere tagelang entfernen und danach problemlos wieder einsetzen können.
Prinzipiell gilt aber die Regel – je jünger das Piercing, desto schneller verschließt sich der Stichkanal ohne Schmuck wieder.
Ein frisches Piercing mag Druck überhaupt nicht. Daher solltest du möglichst vermeiden, auf einem frischen Piercing zu liegen. Dies kann zu Verzögerungen bei der Abheilung, zur Entstehung von Infektionen, zur Bildung von Wildfleisch oder zu einer Veränderung des Stichwinkels führen (d. h. das Piercing wird schief).
Druck bekommen in der Praxis hauptsächlich Piercings im Ohrknorpelbereich ab, da man in der Nacht sehr häufig darauf liegt. Am besten ist es, das Ohr in der Nacht so zu platzieren, dass es möglichst wenig bis idealerweise gar keinen Druck abbekommt. Als sehr praktisch haben sich hier Nackenhörnchen erwiesen, in deren Loch das Ohr in der Nacht platziert wird. Ebenso sollte Druck durch Kopfhörer, Telefone, Hauben, Mützen und Kleidungsstücke vermieden werden.
- Für 24 Stunden sollten möglichst alle körperlichen Anstrengungen vermieden werden, da dies zu Nachblutungen führen kann
- 14 Tage nach dem piercen sollte man auf den Besuch von Sauna, Solarium, Dampfbad, Schwimmbad, Wannenbäder sowie intensive Sonnenbestrahlung verzichten
- Bei Bauchnabel- sowie Brustwarzenpiercings sollte man zudem Anstrengungen der Bauch- bzw. Brustmuskulatur vermeiden
- Bis zur Abheilung des Piercings sollte es vermieden werden, Druck (z. B. durch darauf liegen oder Telefone oder Kopfhörer) auf das Piercing auszuüben
- Die Berührung des Piercings sollte bis zur Abheilung nur mit frisch gewaschenen Fingern erfolgen. Die Berührung mit kontaminierten (verunreinigten) Fingern ist in der Praxis der häufigste Grund für Infektionen.
Prontolind ist ein Desinfektionsmittel, dass dein neues Piercing bei der Abheilung unterstützt. Dies tut es sehr gut, allerdings sollte man es nicht unbegrenzt verwenden. Wir empfehlen, Prontolind nicht länger als die ersten vier Wochen zu verwenden. Wird das Desinfektionsmittel zu lange verwendet, kann es das Gewebe reizen und eine Entzündung im Stichkanal und dem umliegenden Gewebe verursachen. Als Reaktion auf die Entzündung wird dann noch mehr desinfiziert, was die Entzündung verstärkt – somit beginnt ein Teufelskreis.
Daher ist es sehr wichtig, das Desinfektionsmittel nach vier Wochen abzusetzen.
Möchtest du dein Piercing danach pflegen und ihm gutes tun, haben sich Produkte mit Meersalz und Dexpanthenol als sehr hilfreich erwiesen. Wir empfehlen hier Cleany Skin, welches bei uns im Studio erhältlich ist.
Wir haben früher nach einer gewissen Zeit Nachkontrollen von Piercings durchgeführt, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist. Wir sind jedoch von dieser Praxis abgekommen, da es für uns keinen großen Sinn macht, ein Piercing zu kontrollieren, mit dem alles in Ordnung ist.
Daher gilt für uns folgende Regel:
Wenn ihr an eurem Piercing etwas ungewöhnliches feststellt oder es zu schmerzen beginnt, kontaktiert uns zuerst per Mail (am besten ein hochauflösendes Foto mitschicken) oder Telefon. Vieles kann am Telefon oder per Mail abgeklärt werden, ohne dass es notwendig ist, persönlich vorbeizukommen. Wenn wir am Telefon oder per Mail keine Lösung finden, schlagen wir ohnehin einen Kontrolltermin vor.
Wir setzen zu Beginn immer längere Stecker ein (dies ist aufgrund der Schwellung notwendig). Sofern dich die Länge des Steckers nicht stört, kann der längere Stecker während der Abheilzeit belassen werden. Sollte er störend sein und du öfter damit hängen bleiben, sollte der Stecker von der Länge her angepasst werden (sogenanntes Downsizing). Hierfür buche dir bitte online einen Termin für eine „Nachbehandlung und Schmuckwechsel“.
Solltest du das Bedürfnis haben, dein Piercing kontrollieren zu lassen, kannst du dir natürlich auch jederzeit online einen Termin für eine „Nachbehandlung Piercing“ buchen.
Für uns gibt es nur vier Dinge, die wir als Notfall einstufen:
- Eine Infektion – siehe hierfür den Punkt oben
- Schmuckstück verloren – siehe hierfür den Punkt oben
- Piercing blutet stark nach – siehe hierfür den Punkt oben
- Ich habe die Kugel meines Piercings verloren und kann den Stecker nicht mit Pflaster oder ähnlichem fixieren
Was ist kein Notfall:
- Ich habe Wildfleisch an meinem Piercing entdeckt
- Ich habe die Kugel meines Piercings verloren und kann den Stecker mit Pflaster oder ähnlichem fixieren, sodass er nicht aus dem Stichkanal rutschen kann
- Ich will mein Schmuckstück wechseln lassen
- Ich will mir heute noch unbedingt ein Piercing stechen lassen
Bitte kontaktiert uns immer zuerst telefonisch (+4313332444). Wir klären mit euch ab, ob es notwendig ist, dass ihr so schnell wie möglich vorbeikommt und wir euch als Notfall in unseren Terminkalender einschieben müssen.
Es ist möglich, dass ein Piercing hinauswächst. Das Risiko hierfür ist nicht bei jeder Körperstelle gleich. So haben z. B. Bauchnabel und Augenbraue ein höheres Risiko herauszuwachsen als z. B. ein Lobe oder ein Helix.
Woran erkenne ich, dass mein Piercing hinauswächst?
- Der Stichkanal wird immer kürzer und kürzer
- Es ist immer mehr vom Stecker zu sehen
- Die Einstichlöcher werden immer größer
- Das Piercing beginnt gefühlt zu wandern (z. B. von oben nach unten)
Welche Gründe können zu einem Hinauswachsen führen?
- Häufiges hängenbleiben
- Starke Reibung (z. B. High Weist Hosen beim Bauchnabelpiercing)
- Unverträglichkeit gegen den Schmuck
- Ein hyperaktives Immunsystem
Kann man das Herauswachsen stoppen?
In den meisten Fällen gelingt dies nicht. Man kann den Schmuck gegen einen kürzeren tauschen, um das Risiko des Hängenbleibens zu reduzieren. Darüber hinaus ist es wichtig, zu beobachten, ob sich der Stichkanal weiter verkürzt. In diesem Fall ist es ratsam, den Schmuck frühzeitig zu entfernen, um ein Herausreißen des Schmucks zu verhindern.
Eine sehr häufige Frage, die uns Kunden stellen: „ich habe ein CT/MR/Röntgen oder eine OP – und man hat mir gesagt, es muss alles Metall aus meinem Körper. Stimmt das?“
Wir verwenden bei uns im Studio als Erstschmuck entweder Titan in Implantqualität (Ti6AL-4V ASTM F-136) oder PTFE in Kombination mit Titan Kugeln.
Wir wollen uns hier nun näher mit den einzelnen Untersuchungen beschäftigen und eine Antwort darauf geben, ob die Entfernung des Schmucks wirklich notwendig ist:
- CT – Computertomografie: Bei der Computertomografie wird mit Röntgenstrahlung gearbeitet. Bei einer CT ist es an und für sich nicht erforderlich, Schmuck zu entfernen, sofern sich der Schmuck nicht im zu untersuchenden Gebiet befindet und somit die Gefahr besteht, dass das Schmuckstück ein Detail verdeckt. Für solche Fälle gibt es die Möglichkeit, Metallschmuck gegen Kunststoff zu tauschen, da Kunststoff im Röntgen kaum bis nicht sichtbar ist. Ob es möglich ist, Kunststoffschmuck während der Untersuchung zu belassen, sollte vorab mit dem betreffenden Röntgeninstitut geklärt werden.
- MRT – Magnetresonanztomografie: Im Unterschied zu einer CT wird bei einer MRT nicht mit Röntgenstrahlung gearbeitet, sondern hier kommen Magnetfelder zum Einsatz. Dabei kann es passieren, dass sich Metalle während der Untersuchung erhitzen bzw. durch den starken Magneten aus dem Körper gerissen werden. Die von uns verwendeten Materialien (Titan und PTFE) sind nicht magnetisch und leiten Hitze sehr schlecht bis gar nicht. Daher besteht an und für sich keine Gefahr und der Schmuck kann belassen werden. Dies bitte aber immer vorab mit dem betreffenden Institut abklären, da hier unterschiedliche Regeln gelten. Bei anderen Materialien (wie z. B. Chirurgenstahl, Gold, Silber, …) hingegen ist Vorsicht geboten, da diese Materialien entweder magnetisch sind oder sich sehr stark erwärmen können.
- Röntgen: Auch bei einem normalen Röntgen wird mit Röntgenstrahlung gearbeitet. Daher gilt dasselbe, dass wir bei der CT bereits geschrieben haben.
- OP: Bei einer OP werden mittels Strom Blutungen gestillt. Dabei wird Strom in ganz geringer Dosis auch durch den ganzen Körper geleitet. Dies ist der Grund, warum man bei einer OP alles Metall aus dem Körper entfernen muss. Die von uns verwendeten Materialien haben eine sehr geringe bis keine Leitfähigkeit, wodurch diese Materialien bei einer OP prinzipiell kein Problem darstellen. Bitte jedoch unbedingt vorab mit dem Operateur bzw. dem Anästhesisten abklären, ob der Schmuck belassen werden kann oder entfernt werden muss. Als Alternative stehen noch sogenannte „Retainer“ – also Platzhalter zur Verfügung. Diese sind aus Kunststoff und beinahe unsichtbar. Diese könnten vor einer OP ebenfalls eingesetzt werden. Befindet sich das Piercing jedoch in der unmittelbaren Nähe des Operationsgebietes, muss es auf jeden Fall entfernt werden, da es sonst eine Infektionsgefahr für die OP Wunde darstellen könnte.
Ein frisches Bauchnabelpiercing benötigt möglichst viel Sauerstoff, um gut abheilen zu können. Zudem sollte während der Abheilzeit Reibung (z. B. durch zu enge Kleidung) am Piercing möglichst vermieden werden.
Daher empfehlen wir, während der Abheilzeit des Bauchnabelpiercings auf das Tragen von High-waist-Hosen zu verzichten. Die Hosen können durch Reibung erstens die Abheilzeit massiv verlängern und zweitens kann es passieren, dass das Piercing durch permanenten Zug schief abheilt, da ein frischer Stichkanal sehr leicht verformbar ist.
Auch, wenn das Piercing bereits gut abgeheilt ist, reagieren die Piercings manchmal auch noch mit Irritation, wenn zu enge Kleidung getragen wird.
Einer der wichtigsten Anhaltspunkte ist die Druck- oder Schmerzempfindlichkeit des Piercings. Wir empfehlen, das Piercing niemals zu wechseln, solange es noch druck- oder schmerzempfindlich ist, da es dann noch nicht abgeheilt ist. Ein weiterer Anhaltspunkt ist die Menge an Wundsekret, die das Piercing abgibt. Solange noch regelmäßig Wundsekret aus dem Stichkanal kommt, bedeutet das, dass der Stichkanal noch nicht vollkommen abgeheilt ist.
Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, lieber länger abzuwarten, als zu früh zu wechseln. Bei einem Knorpelpiercing z. B. sehen wir den günstigsten Zeitpunkt für einen Schmuckwechsel erst nach einem halben Jahr.
Piercingpunktur
Piercingpunktur-Piercings neigen dazu, dass sich außen neben dem Stichkanal eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase bildet. Viele denken, dass es sich hier um wildes Fleisch handelt – dies ist es aber in den seltensten Fällen. Es handelt sich meist um eine Wundwasserblase.
Diese entsteht, wenn der Punkt sehr stark arbeitet (also z. B. versucht, Migräne zu verhindern oder Allergiesymptome zum Verschwinden zu bringen). Dabei entsteht vermehrt Wundwasser, welches sich, wenn es durch die Schwellung im Stichkanal nicht leicht abfließen kann, gerne in Form einer Blase an der Außenseite ansammelt.
Wir empfehlen, das Häutchen dieser Blase mit einer dünnen, sterilen Nadel (in jeder Apotheke erhältlich) zu zerfetzen (sodass sie sich nicht mehr verschließen kann), danach einmalig zu desinfizieren und danach abheilen zu lassen. Damit ist diese Wundwasserblase in den meisten Fällen verschwunden.
Wir empfehlen, den Kunststoffstecker dauerhaft zu belassen, da er Teil der Wirkung ist. Durch das Piercing wird die Leitfähigkeit des Punktes unterbrochen. Je weniger das Material leitet, dass sich im Stichkanal befindet, desto besser funktioniert diese Unterbrechung. Kunststoff ist ein sogenannter Nullleiter und unterbricht die Leitfähigkeit vollkommen.
Tauscht man nun den Stift gegen Metall, kann die Leitfähigkeit teilweise oder komplett (je nach Leitfähigkeit des Metalls) wieder hergestellt und damit die Wirkung des Piercings abgeschwächt oder komplett aufgehoben werden.
Daher bitte den Kunststoffstecker immer belassen. Die Metallkugeln können gerne auf alle Aufsätze getauscht werden, die ein 1,2 mm Gewinde besitzen
Es kann bei Piercingpunktur-Piercings zu einer Erstverschlechterung kommen – d. h. die ursprünglichen Symptome verstärken sich. Dies passiert zwar sehr selten (in der Praxis in weniger als 5 % der Fälle), aber es kann vorkommen. Dies kann entweder sofort vorkommen oder aber auch zeitversetzt im Zeitraum bis zu drei Monaten. Diese Erstverschlechterung hält in den meisten Fällen zwischen einer und drei Wochen an.
Wir setzen bei Piercingpunktur-Piercings zu Beginn sehr lange Stecker ein, da wir aus Erfahrung wissen, dass die Schwellung bei dieser Art Piercings meist viel stärker ist, als dies bei normalen Piercings der Fall ist.
Wir empfehlen, diese langen Stecker mindestens sechs Wochen zu belassen. Wenn sie dann sehr stören, bitte online einen Termin für eine „Nachbehandlung Piercing“ buchen, dann kürzen wir die Stecker. Wenn sie nicht stören, dann kann die Länge auch bedenkenlos belassen werden.
Piercingpunktur-Piercings arbeiten gerade zu Beginn meist sehr stark und sind dadurch berührungsempfindlich. In dieser Zeit sollte man es möglichst vermeiden, Druck auf die Piercings auszuüben. Wir empfehlen, die Piercings in der ersten Zeit beim Schlafen frei zu lagern. Dies kann z. B. durch ein Nackenhörnchen (wie man es z. B. beim Fliegen verwendet) sehr gut geschehen.
Piercingpunktur-Piercings neigen dazu, etwas stärker nachzubluten als normale Piercings, da Punkte, die arbeiten, meist sehr gut durchblutet sind. Wenn dies der Fall ist, ist es am besten, mit einem Stück Küchenrolle oder einem Kosmetiktuch für einige Minuten Druck auf das Piercing auszuüben – damit steht die Blutung im Normalfall innerhalb kürzester Zeit. Kommt es immer nach der Pflege zu einem Nachbluten, empfehlen wir, die Pflege für 48 Stunden auszusetzen, damit sich eine Kruste bilden kann. Danach sollte es diese Probleme nicht mehr geben.
Durch das Nachbluten kann es auch zur Bildung eines blauen Flecks rund um die Stichstelle kommen. Dies ist vollkommen normal, auch wenn es etwas erschreckend aussieht. Der Körper baut das Blut im Gewebe wieder ab, sodass der blaue Fleck innerhalb zwei Wochen verschwindet.
Auch ist es normal, dass die Piercings sich zu Beginn sehr stark erwärmen – dies liegt daran, dass der Punkt gerade zu Beginn sehr stark arbeitet. Hier hat sich Kühlung (am besten mit Coolpacks) sehr bewährt.
Ja, dies ist nicht ungewöhnlich. Piercingpunktur-Piercings können bei spezifischen Problemen unterstützen (z.b. Verhinderung von Migräne oder Allergiesymptomen, Senkung des Stresslevels, …). Wenn gerade eine Situation vorliegt, in welcher der Punkt sehr stark arbeiten muss (z. B. Allergiezeit oder beruflich/privat sehr viel Stress), kann es durchaus immer mal wieder (auch nach Jahren noch) vorkommen, dass die Piercings anschwellen und wehtun. Dies hat nichts damit zu tun, dass das Piercing nicht abgeheilt ist – es unterstützt euch in dieser Zeit nur gerade massiv.
Dies kann durchaus vorkommen und kann folgende Gründe haben:
- Erstverschlechterung: dies haben wir etwas weiter oben bereits beschrieben
- Bei Abheilungsstörungen/-verzögerungen: wenn es während der Abheilung des Piercings Komplikationen (z. B. durch eine Infektion des Piercings) oder Abheilungsstörungen gibt, kann es vorkommen, dass die Wirkung des Piercings vorübergehend nachlässt. Nach Besserung der Symptome ist meist die volle Wirksamkeit wieder vorhanden.
- Nach einer Infektion/Erkrankung: wiederholt haben wir die Beobachtung gemacht, dass nach schwereren Infektionen oder Erkrankungen (vor allem während der Corona-Pandemie) die Wirkung der Piercings plötzlich nicht mehr vorhanden war. Bei Kontrolle der Lage der Punkte haben wir dann festgestellt, dass die Punkte aus dem Piercing gewandert sind. Nach einer Neureizung der Piercings (sprich einem neu stechen) war die Wirkung dann in den meisten Fällen wieder voll vorhanden – wenn nicht sogar besser als zuvor.
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